75 Jahre String System

Das ikonische String-Regal feiert in diesem Jahr sein beeindruckendes 75-jähriges Jubiläum. Ein Meilenstein, der die Zeitlosigkeit und anhaltende Relevanz dieses Designklassikers unterstreicht. Seit seiner Einführung hat das String-Regal Generationen von Designliebhabern begeistert und ist aus modernen Wohnräumen kaum wegzudenken. Seine schlichte Eleganz, Flexibilität und Funktionalität haben es zu einem unverzichtbaren Bestandteil des zeitgenössischen Designs gemacht.

Von der Ursprungsidee über die revolutionäre Designphilosophie bis hin zu seiner Rolle als Inspirationsquelle für zukünftige Generationen von Designern – das 75-jährige Jubiläum des String-Regals bietet uns die einzigartige Gelegenheit, zurückzublicken und gleichzeitig den Blick nach vorn zu richten. Wir laden Sie herzlich ein, sich uns anzuschließen, um die Kreativität, die das String-Regal auszeichnet, zu feiern und gemeinsam zu entdecken, was die Zukunft für dieses unvergängliche Design bereithält.

In den späten 1940er Jahren erlebte Schweden einen Buchverkaufsboom. Selbst die kleinsten Städte verfügten über eigene Buchläden, und Verkäufer boten ihre Bücher häufig direkt am Arbeitsplatz an. Angesichts der Tatsache, dass schwedische Haushalte buchstäblich überquollen vor Büchern, kam unweigerlich die Frage auf: Wo sollte man all diese Bücher unterbringen? Um eine Antwort darauf zu finden, veranstaltete Bonniers Folkbibliotek, einer der größten Verlage Schwedens, im Frühjahr 1949 einen Designwettbewerb. Gesucht wurde ein neuartiges Bücherregal, das erschwinglich, wandmontierbar, erweiterbar sein sollte und mindestens zwei Meter Bücher aufnehmen konnte.

Zu dieser Zeit hatte Nisse Strinning, ein junger Architekt aus Stockholm, gerade den Start seiner Karriere erlebt. Obwohl ausgebildet als Architekt, lag Nisses wahres Interesse darin, kleinere Alltagsgegenstände zu entwerfen, die einen großen Einfluss auf das Leben der Menschen haben könnten. Schon als Kind hatte er sein eigenes Bücherregal entworfen und gebaut. Als Erwachsener verfügte er über das theoretische Wissen und die praktische Erfahrung, dieses Bücherregal neu zu erschaffen – offen, erschwinglich, platzsparend und in beliebiger Größe erweiterbar.

Als Nisse von Bonniers Wettbewerb für das Bücherregal erfuhr, war die Idee des String-Regals praktisch schon ausgereift.

Kajsa Strinning: Die verborgene Kraft hinter String

Das String-Regal, ein ikonischer Vertreter skandinavischen Designs, verdankt seine Entstehung maßgeblich der visionären Architektin Kajsa Strinning. Zusammen mit ihrem Ehemann Nisse spielte sie eine zentrale Rolle in der Entwicklung dieses bahnbrechenden Möbelstücks. Ihre Fähigkeit, Nisses Entwürfe zu perfektionieren und die notwendigen detaillierten Pläne zu erstellen, erwies sich als unverzichtbar. Das kreative Duo schuf so ein Design, das weltweit Anerkennung finden sollte.

Inspiration in einer Zeit des Wandels

Die Strinnings schöpften ihre Inspiration aus dem optimistischen Zeitgeist der Nachkriegsjahre, einer Periode voller technologischer und sozialer Veränderungen. In dieser dynamischen Ära, in der von der Medizin bis zur Mobilität Neuerungen das tägliche Leben transformierten, fanden sie den Nährboden für ihre innovativen Ideen. Die Einführung von Penicillin, Kunststoffen, der LP und des Transistorradios sowie bahnbrechende Entwicklungen in der Automobilindustrie und der Modewelt von Christian Dior beeinflussten nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Welt des Möbeldesigns.

Schweden als Wegbereiter modernen Designs

Schweden erwies sich als Vorreiter bei der Verbesserung der Lebensqualität durch Design. Die Gründung von H&M und die Eröffnung einer Designabteilung im Kaufhaus NK im Jahr 1947 zeugen von einem fortschrittlichen Verständnis für die Bedeutung von Design im Alltag. Diese Initiativen machten modernes Design einer breiten Masse zugänglich und bereicherten den Wohnraum mit funktionalen und stilvollen Produkten, spiegelten die fortschrittliche Haltung Schwedens wider und leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Designkultur.

Triumph beim Bonniers Buchregal-Wettbewerb

Im Herbst 1949 erzielten Nisse und Kajsa Strinning einen bemerkenswerten Erfolg, als ihr String-Regal beim Buchregal-Wettbewerb von Bonniers den ersten Platz belegte. Mit einem innovativen Design aus blauen Wandpaneelen und Kiefernholz-Regalbrettern übertraf es 194 Konkurrenten aus Europa, den USA und sogar Australien. Die darauf folgende kommerzielle Produktion erforderte nur eine geringfügige Anpassung der Maße, um eine einheitliche Verpackung von Wandpaneelen und Regalbrettern zu ermöglichen.

Die Geburtsstunde eines Designklassikers

Das Konzept des String-Regals beruhte auf einer einfachen, aber genialen Kombination von drei Elementen: dem Regalbrett, der Wandpaneele und der Metallbefestigung. Die originären Maße – 78 cm Breite, 75 cm Höhe und 20 cm Tiefe – haben sich bis heute nicht verändert, was die zeitlose Flexibilität des Systems unterstreicht. Schon kurz nach der Einführung avancierte das String-Regal zum gefragten Einrichtungsgegenstand in Schweden, und binnen eines Jahres fanden über 40.000 Systeme ihren Weg in schwedische Haushalte. Nisse Strinning investierte die Erlöse in eine Olivetti-Schreibmaschine und einen Standard Vanguard, Zeugnisse seines Erfolgs und seiner Vorlieben.

Globale Anerkennung und Erweiterung des Sortiments

Nach seinem fulminanten Start eroberte das String-Regal schnell die internationale Designszene. Es etablierte sich in Einrichtungsmagazinen, auf Messen und Ausstellungen und genoss anhaltenden Erfolg in Schweden sowie steigende Beliebtheit weltweit. Sogar in den Büros des UN-Hauptquartiers in New York fand es seinen Platz. Die Auszeichnung mit einer Goldmedaille auf der Triennale in Mailand im Jahr 1954 und die Präsentation neuer Produkterweiterungen auf der Kunst- und Industrieausstellung H55 in Schweden zeugten von der anhaltenden Innovationskraft und dem Prestige des String-Regals. Diese neuen, limitierten Designstücke, darunter Tische, Stühle und Sofas, wurden rasch zu begehrten Sammlerobjekten und festigten die Stellung von String als einem der führenden Namen im modernen Möbeldesign.

Imitation als Anerkennung

Das String-Regal, ein Designklassiker der 1950er Jahre, stand zunächst ohne Patent- oder Urheberrechtsschutz da, was eine Flut von Nachahmerprodukten nach sich zog. Erst 1961 erhielt das Design seinen rechtlichen Schutz, nachdem Nisses Anwalt bereits eine Vielzahl von Kopien weltweit identifiziert hatte. Diese Nachahmungen unterstreichen, wie sehr das String-Regal geschätzt wurde – ein klares Zeichen dafür, dass Imitation tatsächlich die höchste Form der Schmeichelei ist.

Wandel von Dauerhaftigkeit zu Wegwerfkultur

Die Begeisterung für das String-Regal ließ bis in die 1970er Jahre nach, als der Modernismus postmodernen Strömungen wich. Die Präferenz der Verbraucher verschob sich hin zu billigeren, wegwerfbaren Produkten, was in krassem Gegensatz zur Langlebigkeit und Vielseitigkeit des String-Systems stand. Das einst revolutionäre Regalsystem fand sich zunehmend in Kinderzimmern oder als Aufbewahrungslösung in Garagen wieder, statt Wohnräume zu modernisieren.

Renaissance des Modernismus in den 1980ern

In den frühen 1980er Jahren erlebte der Modernismus eine Wiederbelebung, die das Interesse an den geschwungenen Bugholzmöbeln von Alvar Aalto neu entfachte. Diese Zeit war geprägt von einer Rückbesinnung auf die Funktionalität und die Ästhetik dänischer Designlegenden wie Wegner, Jacobsen, Kjærholm sowie Eames. Besonders das String System, entworfen von Kajsa und Nisse Strinning, rückte erneut in den Fokus der Möbelliebhaber und Auktionshäuser.

Bukowskis setzt auf Nisse Strinning

Im Jahr 1985 entschied sich das renommierte schwedische Auktionshaus Bukowskis für einen mutigen Schritt: eine Ausstellung, die ausschließlich den Werken von Nisse Strinning gewidmet war. Angesichts der Popularität und alltäglichen Präsenz des String-Regals stellten sich viele die Frage, ob dieses wirklich als ein Designklassiker betrachtet werden könne. Die Entscheidung von Bukowskis bestätigte jedoch die zeitlose Bedeutung des String-Systems.

Die Ausstellung erwies sich als Wendepunkt, der das String-Regal fest als Ikone des Designsammlerstücks etablierte. Die Anerkennung durch die Designgemeinschaft und Sammler weltweit ließ Kajsa und Nisse Strinning in einem völlig neuen Licht erscheinen. Ihre Schöpfung, das String-System, wurde nicht nur als praktisches Möbelstück, sondern als ein Stück Designgeschichte gewürdigt, dessen Einfluss und Innovation unbestritten sind.

Die Wiederentdeckung des String-Regals

Im November 2004 eröffneten Ulrika und Peter Erlandsson einen kleinen Designshop in Südschweden, ohne zu ahnen, dass ein Besuch eine Kettenreaktion auslösen würde. Eine Kundin fragte nach dem "String-Regal", was die Neugier der Inhaber weckte. Ihre Recherche enthüllte, dass die Produktion eingestellt und der Hersteller insolvent war. Dieser Moment markierte den Beginn einer unerwarteten Reise.

Ein Neuanfang für String

Peter ergriff die Initiative und kontaktierte den Insolvenzverwalter, um Möglichkeiten einer Produktionswiederaufnahme zu erkunden. Die Idee, die Produktionsrechte zu erwerben, nahm Form an, und der Verwalter leitete ihn an Nisse Strinning weiter. Nach einem Gespräch mit seinem Partner Pär Josefsson entschieden sie sich, das Wagnis einzugehen.

Einige Wochen später besuchten Peter und Pär das Zuhause der Strinnings. Peter erinnert sich daran, dass das Haus schon von Weitem zu sehen war, umgeben von einem Garten voller Kunstwerke. Nisse bewohnte das Obergeschoss, umgeben von seinen Skizzen und Prototypen, während Kajsa im Erdgeschoss lebte, umgeben von ihren Zeichnungen. Doch an jenem Tag wartete das Paar gemeinsam in der Küche auf sie, neben einem riesigen, frisch gebackenen Kuchen, auf dem in großen Buchstaben das Wort „STRING“ stand.

Die Renaissance von String

Mit der Übernahme der Produktionsrechte begann für Peter und Pär – von Kajsa und Nisse liebevoll "die Jungs" genannt – ein neues Kapitel für String Furniture. Ihr Engagement führte zur Präsentation einer modernen, in Weiß gehaltenen Kollektion auf der H05 in Helsingborg, ein Echo auf die Anerkennung, die das Originaldesign einst erhielt. Diese Wiederbelebung zelebrierte das String-System als zeitloses Stück modernen Designs.

Die kontinuierliche Entwicklung des String-Systems

Das String-System hat sich zu einem umfassenden Einrichtungskonzept entwickelt, das eine nahezu grenzenlose Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten bietet. Mit der Zeit wurden neue Farben, Materialien und Zubehörteile eingeführt, die teils auf Originalentwürfen von Nisse Strinning basieren, teils von modernen schwedischen Designern geschaffen wurden. Trotz kontinuierlicher Innovationen bleiben die essenziellen Elemente des Systems – Regalbretter, Wandpaneele und Metallbeschläge – seit 1949 unverändert.

Globale Expansion und lokale Produktion

String Furniture hat seine Reichweite erfolgreich ausgebaut und ist heute in 48 Ländern vertreten, mit einer Produktion, die treu in Schweden verankert bleibt. Die Fertigung der Wandpaneele geschieht in unmittelbarer Nähe zu den Regalbrettern, wodurch eine hohe Qualität und ein nachhaltiger Produktionsprozess gewährleistet werden. Von Schweden aus finden die sorgfältig verpackten Produkte ihren Weg zu Kunden auf der ganzen Welt.

Ein lebendiges Erbe

Trotz des Verlusts von Nisse im Jahr 2006 und Kajsa im Jahr 2017 lebt das Erbe ihrer Designs fort und begeistert weiterhin Designliebhaber weltweit. Im Zeichen des 75-jährigen Jubiläums von String wird deutlich, wie lebendig und relevant das String-System auch heute noch ist. Es stehen Tausende von Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung, die es ermöglichen, individuelle und zeitlose Wohnräume zu gestalten.

Die Fotos und Texte stammen aus dem aktuellsten String Katalog des Jahres 2024. Entdecken Sie die umfangreichen Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung, die Ihnen das String Regal System eröffnet. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne den neuesten String Katalog zu.

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, mithilfe des String Konfigurators Ihr eigenes, individuelles String Regal zu gestalten. Auf unserer Website erwarten Sie außerdem zahlreiche Ideen und Inspirationen rund um das Thema String Regal.

Zum 75-jährigen Jubiläum präsentiert String Furniture stolz eine exklusive Limited Edition des String Regals. Diese Sonderedition besticht durch ihre einzigartige blaue Farbgebung und die hochwertige Verarbeitung aus Kiefernholz. Ein echtes Sammlerstück und eine Hommage an die zeitlose Ästhetik sowie die Innovationskraft von String. Erfahren Sie mehr über diese besondere Edition hier...